Dieselgate – Ex Audi Chef Stadler kommt vor Gericht

Volkswagen stehen spektakuläre Prozesse bevor

Volkswagen drohen zwei Strafprozesse, welche wohl viel negative Publicity nach sich ziehen werden: Nach dem ehemaligen Konzernchef Martin Winterkorn soll nun ebenfalls Ex-Audi-Chef Rupert Stadler angeklagt werden.

Die Staatsanwaltschaft wirft Stadler vor, nach dem Auffliegen der gezielten Manipulation von Abgaswerten im September 2015 nicht eingegriffen zu haben. Wie die Behörde mitteilte, wird Stadler und drei weiteren Angeklagten Betrug, mittelbare Falschbeurkundung und strafbare Werbung vorgeworfen.

Rechtsanwalt Joachim Cäsar-Preller, Leiter der Wiesbadener Kanzlei Cäsar-Preller, vertritt zahlreiche durch den Dieselskandal Geschädigte. Er glaubt, dass die Prozesse gegen Winterkorn und Stadler im kommenden Jahr beginnen könnten.

Rechtsanwalt Cäsar-Preller: „Laut Einschätzung der Ermittler war Audi mit seiner Motorenentwicklung eine treibende Kraft im Verlauf der betrügerischen Vorgänge. Die Münchner Anklage betrifft 250.712 Autos der Marke Audi, von Porsche sind es 112.131 Pkw, 71.577 Fahrzeuge der Marke VW kommen hinzu. Die Ankläger sind davon überzeugt, dass diese Fahrzeuge mit einer illegalen Software ausgestattet wurden, die sie auf dem Prüfstand sauberer als im Straßenverkehr wirken ließ. Folglich seien diese Fahrzeuge sowohl in den USA als auch in Europa und weiteren Regionen in betrügerischer Absicht auf den Markt gebracht worden.“

Lawine kam im September 2015 ins Rollen

Rechtsanwalt Cäsar-Preller erinnert an die Anfänge des Skandals: „Im September 2015 deckten US-Behörden die ersten Missstände auf: Volkswagen räumte unter der erdrückenden Beweislast der amerikanischen Umweltbehörden ein, dass Dieselfahrzeuge durch eine Software manipuliert worden waren. Diese Software erkannte, ob sich ein Fahrzeug auf dem Prüfstand befindet – wenn dem so war, hielt das Fahrzeug die Stickoxidwerte ein. Im realen Straßenverkehr waren sie um ein Vielfaches höher.“

Rechtsanwalt aus Wiesbaden: „Bereits bis jetzt kostete die Wiedergutmachung Volkswagen 30 Milliarden Euro. Eine weltweite Prozesslawine kam in Gang. In den USA wurden die ersten Volkswagen-Manager verurteilt. In Deutschland traten die Staatsanwaltschaften in Braunschweig, Stuttgart und München auf den Plan, sie liegen in der Nähe der jeweiligen Firmenzentralen von VW, Audi und Porsche. Martin Winterkorn wurde in Braunschweig nach seinem Rücktritt des schweren Betrugs und unlauteren Wettbewerbs angeklagt. In dem sich abzeichnenden Prozess will er sich dieser Vorwürfe erwehren.“

Stadler bestreitet die Vorwürfe

Rechtsanwalt Cäsar-Preller führt aus: „Die Münchner Strafverfolger gehen davon aus, dass drei der nun Angeklagten jahrelang in das Betrugssystem involviert waren – Stadler könnte eventuell erst im schicksalhaften September 2015 davon erfahren haben. In der Folge habe er allerdings den Verkauf der betroffenen Fahrzeuge weiterhin forciert, oder ihn zumindest nicht verhindert.

Stadler saß mehrere Monate in Untersuchungshaft, während der er zurücktreten musste.Verfahrensbeteiligte erklären, dass er die ihm zur Last gelegten Vorwürfe bestreitet. Sein Verteidiger teilt mit, dass sich sein Mandant erst nach Durchsicht der Akten äußern werde.

Die weiteren Angeklagten sind offenbar Manager Wolfgang Hatz, der bei Audi die Motorenentwicklung leitete und schließlich in den Entwicklungsvorstand von Porsche aufrückte, sowie zwei Ingenieure. Der Verteidiger von Hatz erklärt, dass sein Mandant, der bereits in Untersuchungshaft saß, unschuldig sei. Ebenfalls in Untersuchungshaft saß einer der beiden mitangeklagten Ingenieure. Die Strafverfolger fürchteten eine Behinderung ihrer Ermittlungsarbeit.“

Rechtsanwalt aus Wiesbaden: „Offiziell ordnet Audi den Prozess gegen Stadler als Chance zur Aufklärung des Dieselskandals ein. Die Aufklärung, so ein Unternehmenssprecher, liege im Interesse von Audi. Er verweist indes auf die Unschuldsvermutung, welche für die Angeklagten zu gelten habe.“

Rechtsanwalt Cäsar-Preller: Prozessbeginn wohl 2020, weitere Anklage wahrscheinlich

Rechtsanwalt Cäsar-Preller stellt folgende Prognose: „Sollte das Landgericht München die Anklage zulassen, wird die Verhandlung 2020 beginnen. Die Staatsanwaltschaft gibt an, gegen 23 weitere Personen zu ermitteln. Was das Braunschweiger Verfahren betrifft, ist noch in diesem Jahr mit einer neuen Anklage zu rechnen: Es steht der Vorwurf im Raum, dass die Aktionäre über die Belastungen durch den Dieselskandal zu lange im Unklaren gelassen wurden.“

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